Das wird bestimmt ein Desaster!
Kennst du das auch? Liebt es dein Gehirn, dir Katastrophen einzureden? Vor allem, wenn du etwas Neues ausprobierst, führt dir dein Gehirn gerne vor, was alles schief gehen könnte?
Meins macht das. Ich bin jetzt daran gewöhnt und kann es viel schneller erkennen, und es liebevoll zurück zur Zuversicht führen und mir ein erfreuliches Ergebnis vorstellen, aber lange hat diese negative Einstellung dominiert.
“Ich bereite dich nur darauf vor”
Unser Gehirn will uns sagen, dass das total vernünftig ist und es uns nur auf alle möglichen Fälle vorbereitet, so dass wir einen Notfallplan erstellen können. Manche sagen auch gerne, dass es nur gut ausgeht, wenn sie sich vorher andauernd Sorgen darum machen. Ja, sicher, wenn das für dich funktioniert, kannst du so weitermachen. Es könnte aber langfristig anstrengend für dein Nervensystem werden. Wie ich in einem früheren Artikel erwähnt habe (Alle Gefühle sind Willkommen): wir müssen nicht wegen schlechter Fantasiegedanken leiden. Es ist alles nur ausgedacht bzw. gelogen.
Kognitive Verzerrungen - es kann jedem passieren
Ich habe erfahren, dass dieses Katastrophendenken ein Beispiel für kognitive Verzerrung ist. Andere Beispiele sind: Gedanken lesen (wenn du denkst, du weißt, was andere Denken, vor allem wie sie über dich urteilen) und die Disqualifizierung des Positiven (z.B. wenn du nur das Negative an der Situation erkennst).
Diese Eigenschaften kommen oft vor und können jeden mal treffen. Aber für diejenigen von uns, die Depressionen oder Angstzustände erleben, können diese Gedanken sehr dominant und kräftezehrend werden. Sie verursachen Stress und es werden Hormone ausgeschüttet, die zu noch mehr negativen Gedanken führen können…ein Teufelskreis.
Kreisende Gedanken
Neulich wurde ich gefragt, wie Therapie überhaupt helfen kann. Wenn du schon in diesem Zustand bist, dominiert der negative Teil des Gehirns bereits und lässt dich gern glauben, dass es nur Negatives und keine Lösungen für deine Probleme gibt. Dieser Teil deines Gehirns bleibt gerne in seiner eigenen Endlosschleife hängen. Manchmal hast du das Gefühl, du musst irgendjemanden, irgendetwas oder die Situation kontrollieren, um dich besser zu fühlen. Manchmal ist das aber gar nicht möglich. Selbst wenn: die Chancen stehen gut, dass dir deine Probleme zur nächsten Situation folgen.
Andere Teile des Gehirns sind ruhig, zuversichtlich, mitfühlend und fühlen sich mit anderen verbunden. Sie sind meistens “offline” wenn wir negative Gedanken erleben. Wir haben Angst davor, von anderen beurteilt zu werden, vielleicht denken wir, dass die Welt gegen uns ist und wir haben kein Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten.
Die ruhige Seite anzapfen
Therapie kann uns helfen, diese anderen Teile “online” zu schalten. Wir werden integriert. Alle Gefühle können gefühlt werden, nicht nur Angst und Zweifel. Die erlebten Probleme gehen nicht unbedingt weg, aber innerlich sieht es ganz anders aus: mehr Ressourcen, mehr Ruhe, mehr Vertrauen. Es wird einfacher, die negativen Gedanken zu erkennen: “Aha! Das ist nicht wahr! Das ist nur ein Trick, Gehirn!”
Mit Therapie, Meditation, Atemübungen, oder was auch immer für dich funktioniert, kannst du diese Gedanken bewusster wahrnehmen, ohne dich sofort damit zu identifizieren und ohne, dass die Gedanken dich ganz übernehmen. Wir können sogar einfach beobachten, wie sich diese Gedanken im Kreis drehen, wohlwissend, dass das nirgendwo hinführt (außer vielleicht zu einer schlaflosen Nacht). Wir können diesen Kreis mit diversen Methoden oder Werkzeugen durchbrechen und uns daran erinnern, dass die Welt gar nicht so schrecklich ist, wie unser Gehirn uns glauben lassen möchte!
Das Universum liebt dich!
Es gibt so viel mehr da draußen als nur diesen kleinen Teil deines Gehirns. Es gibt ein ganzes Universum, das uns anfeuert, das Universum will, dass wir erfolgreich sind, egal, was Erfolg für dich persönlich bedeutet.
Nimm dir einen Moment Zeit….
Denk daran, kurz anzuhalten, durchzuatmen und dich selbst zu fragen “ist dieser Gedanke wahr? Oder will mein Gehirn mir nur Angst einjagen?”
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